Pilatusbahn

473, Alpnachstad-Ämsigen-Pilaus Kulm

Ausgangspunkt der steilsten Zahnradbahn der Welt ist Alpnachstad. Schon seit über 100 Jahren erklimmen die in der Regel roten Triebwagen der Pilatusbahnen den imposanten Gipfel. Die Saison dauert jeweils von mitte Mai bis ende November. Während des Winters ist der Betrieb eingestellt und der Drachenberg ist nur mit der Gondelbahn ab Kriens erreichbar. Bis zu 17 Kurse am Tag lassen den am Ufer des Vierwaldstättersees liegenden Ortsteil von Alpnach hinter sich und erklimmen die 4.2 Kilometer lange Stecke hoch zum Kulm. 

Dabei werden über 1`600 Höhenmeter mit einer maximalen Steigung von 48 % bewältigt. Die Erbauer mussten sich beim Zahnradsystem etwas einfallen lassen. Denn bei dieser aussergewöhnlichen Steigung bestünde das Risiko, dass bei der Verwendung eines üblichen Zahnradsystems die Treibzähne rausspringen. Beim verwendeten System Locher, welches übrigens weltweit nur bei den Pilatusbahnen zum Einsatz kommt, greifen die beiden Zahnräder nicht horizontal, sondern vertikal in die Zahnstange. So kämpfen sich die Triebwagen hoch zur Station Ämsigen. Zu Zeiten des Dampfbetriebes, welcher bis ins Jahre 1937 anhielt, musste hier der Wassertank aufgefüllt werden.

Heute geht es nach dem Kreuzen des Gegenzuges direkt weiter in Richtung Pilatus Kulm. Anschliessend prägten während über 80 Jahren die Triebwagen Bhe 1/2 das Bild der Zahnradbahn. Die zehn nostalgische Fahrzeuge standen bis 2022 während den Sommermonaten täglich im Einsatz. Nach grösseren Umbauarbeiten und umfangreichen Test nahm die dritte Zahnradbahnwagen Generation, bestehend aus acht neuen Personentriebwagen und einem Gütertriebzug aus dem Hause Stadler, am 5. Juni 2023 den Betrieb auf. Da die neuen Fahrzeuge deutlich schneller unterwegs sind, können die zwei verbleibenden nostalgischen Wagen nur ausserhalb des Fahrplanmässigen betriebs eingesetzt werden. 

Zurück zur Reise - nach der Mattalp verschwindet das Trasse in der fast senkrecht abfallenden Eselswand. Auf diesem wohl spektakulärsten Abschnitt schmiegt sich die Strecke eindrücklich an der Felswand entlang. Dabei ergibt sich ein grandioser Ausblick, welcher bis zum Alpnachersee hinunter reicht. Kurze Zeit später treffen die roten Triebwagen nach der rund 30 minütigen Bergfahrt auf dem Pilatus Kulm ein. Vom Luzerner Hausberg hat man eine grandiose Rundumsicht, die von den Alpen bis weit ins Mittelland reicht. Zur Vollendung der Pilatus Rundfahrt gleitet man schliesslich mit der Luftseilbahn «Dragon Ride» und der Panorama-Gondelbahn hinunter nach Kriens.